Damelang
Die Kirche von Damelang
Die Backsteinkirche von Damelang hatte mindestens zwei Vorgängerbauten, die jeweils einem Teil der dörflichen Wohnbebauung Großbränden anheim fielen. Nach dem letzten großen Brand am 8. Juni 1877, der 21 Hofstellen, fünf Büdnerhäuser, die Kirche und die Schule einäscherte, wurde die früher schmale Dorfstraße erheblich verbreitet. Damelang erhielt dadurch seine heutige Gestalt. Während die Wiederaufbau der Wohn- und Wirtschaftsgebäude im Frühjahr 1878 begann, war an einen Neubau der Kirche noch nicht zu denken. Daher fanden die Gottesdienste während dieser Zeit zuerst unter freiem Himmel, dann in einem privaten Wohnhaus und später im neu erbauten Schulhaus statt. Bis zur Verwirklichung der 1878 von Bauinspektor Koehler aus Brandenburg/Havel entworfenen Pläne zum Kirchenneubau vergingen vier Jahre. Erst am 21. Juni 1881 konnte, zusammen mit einem eisernen Kasten der Urkunden erhielt, am Ende des Kirchenschiffes der Grundstein gelegt werden. Die Maurerarbeiten erledigte Maurermeister Köber aus Lehnin, die Zimmererarbeiten die Baufirma Eiserbeck aus Golzow, die Tischlerarbeiten der Handwerksmeister Merten aus Brandenburg/Havel und für die Schiefereindeckung des Turmdachs sorgte die ebenfalls dort ansässige Firma Brandt. Die Damelanger Einwohner verrichteten wiederum unentgeltlich Hand- und Spanndienste. Die Bauarbeiten gingen zügig voran und verliefen ohne Zwischenfälle, sodass die neue Kirche am 18. Dezember 1882 geweiht werden konnte. Doch schon 1893 mussten erste kleine Schäden am Dach repariert werden. Ein Blitzeinschlag in den Kirchturm im Jahr 1900 ging wiederum glimpflich aus. Die entstandenen Schäden wurden durch eine Versicherung bei der Feuersozietät gedeckt. Knapp 90 Jahre nach der Kirchweihe - am 13. November 1972 - fegte ein orkanartiger Sturm über das Land und richtete vielerorts große Schäden an. In Damelang riss der Sturm die Wetterfahne mit der Kugel vom Turm und schleuderte sie auf das Kirchendach. Bei der Öffnung der Turmkugel wurde ein Schriftstück geborgen, dass im Juni 1882 verfasst und bei der Fertigstellung des Turmes in die Kugel gegeben worden war. Das Schreiben enthielt unter anderem die Namen der damaligen Dorfbewohner, des Kirchen- und Schulvorstandes sowie des Pfarrers und Lehrers.
Einiges zum Kircheninventar
Das alte Kircheninventar, unter anderem einen Kelch, zwei Messing-Altarleuchter, ein zinnernes Taufbecken, eine zinnerne Weinflasche und mehrere Altardecken umfassend, verbrannte 1877. Zur Kirchweihe 1882 wurden ein Kelch und Patene, zwei bronzene Altarleuchten, eine Altarbekleidung mit Kreuz, ein Taufbecken mit Taufständer, zwei Glocken, eine Orgel und vier Lampen neu angeschafft. Der Kossät Kienast stiftete zusätzlich eine Krone mit zwölf Leuchtern. Zum Kirchweihjubiläum 2007 wurde die vom Potsdamer Orgelbauer Karl Eduard Gesell geschaffene Orgel gründlich gereinigt und der Kirche eine neue Kanzel geschenkt. Nachdem die größere der beiden Glocken aus der Glockengießerei Gebrüder Ullrich in Apolda während des Ersten Weltkrieges zu Kriegszwecken abgeliefert werden musste, soll das Geläut jetzt wieder vervollkommnet werden.